Narrenfiguren


Narrentypen

Eine Burg, die der Sage nach über der Ortschaft auf dem Hausberg "Kapf" gethront haben soll, war Grundlage der Überlegung, als man daran ging, für die junge Narrenzunft Neufra eine Narrenfigur mit Bezug zur Dorfgeschichte zu schaffen. Erst etwa zehn Jahre später, da der Burgnarr schon zahlreich in Neufra vertreten war, entdeckte der damalige Zunftschreiber, Heinz Bitterwolf, mit Unterstützung von Stadtarchivar Dr.Hecht eine Stelle in der Zimmerschen Chronik, wo von einem "Narr Petter von Nuiferen" die Rede war, der als Schafhirte am Lemberg gelebt und mit der Obrigkeit seinen Schabernack getrieben haben soll.


Der Burgnarr

 

Der Burgnarr, der den "Hofnarren Petter von Nuiferen" versinnbildlichen könnte, trägt ein Obergeand und eine Bundhose aus günem Samtstoff. Ein kräftiges Rot weisen die Schlitze der Puffärmel und des Puffbundes an den Hosenbeinen auf. Die Seitenteile und Ärmel des Obergewandes sind aus rotem Samt. Die Brust ziert ein großdimensionierten Wappenschild mit applizierter Burg. Vorder und Rückenteil sind schildähnlich mit silbernen Borten versehen. Vier Glocken sind am Saum besfestigt.

 

Eine weiße Halskrause verdeckt den Kaputzenansatz des Kopfschmucks. Zwei angenähte Fuchsschwänze gelten als Symbol von Weisheit und Schläue. Die Larve, grob geschnitzt, zeigt ein lachendes und ein weinendes Gesicht, mit nach auf der Seite gebogener Nase. Als Kränzle und Maskenabschluss dient ein Pelz. Der Burgnarr trägt weiße Handschuhe, weiße Kniestümpfe und schwarze Halbschuhe. Zum Kleidle gehört der Eulenstab, mit kleinen Glocken, sowie ein Weidenkorb, aus dem der Burgnarr Süßes verteilt.


Der Burgherr

 

Der Burgherr symbolisiert den Adligen von der Burg auf dem Kapf. Er gilt als würdevoller, aber auch strenger Patron seiner Untertanen, der Burgnarren. Seine Larve kennzeichnen gütige und harte Gesichtszüge. Der Bart ist geschnitzt und herausgearbeitet. Unter dem aus festem mossgünen Tuch geschneidert Wams mit Goldborten und eingesetzten, längs rotorangen geschlitzten Ärmeln trägt die Figur ein weißes Leinenhemd. Die aus beigefarbenem, grobgewobenem Leinenstoff gefertigte Bundhose reicht knapp unter das Knie und schließt mit gerafften Bündchen ab.

Weiße Kniestrümpfe, schwarze Halbschuhe und weiße Handschuhe sind zwingend vorgeschrieben. Ein braun gefütterter, etwa knielanger Umhang aus sattem oranggelbem kräftigem Tuch, mit zwei in der Mitte verlau

ffenden Querstreifen, mit Goldborten gesäumt und breitem braunem Pelzkragen, runden das Kleidle ab. Auf dem Kopf trägt der Burgherr ein in Mossgrün gehaltenes und mit roten Schlitzen versehenes flaches Barett mit weißer Straußenfeder. Eine Urkundenrolle ist ein wichtiges, notwendiges Requisit.


Der Narrenrat

 

Die Narrenratskleidung lehnt sich an die Landsknecht Kleidung aus dem 16.Jahrhundert an. Auf dem grünen Wams ist der Burgnarrenkopf aufgestickt und ist mit goldenen Borten eingefasst. Darunter trägt er ein weißes Hemd mit weiten Puffärmeln. Die schwarze Kniebundhose schließt mit einem gerafften Bändchen wie beim Burgherren ab. Auf dem Kopf trägt der Narrenrat ein grünes flaches Barett mit einer weißen Strausenfeder.


Den Präsident erkennt man am roten Barett und der Amtskette. Bei den Umzügen wird ein roter Umhang getragen. Weiße Handschuhe, weiße Kniestrümpfe und schwarze Halbschuhe runden die Kleidung ab.

Der Altherrenrat

 

Dem Altherrenrat gehören alle Narrenräte an, welche mindestens 25 Jahre im Narrenrat aktiv waren und aus dem Narrenrat ausgeschieden sind. Der Altherrenrat trägt eine grüne Jacke mit rotem Schulterstück. Auf dem grünen teil ist der Kopf des Burgnarren aufgestickt. Als Kopfbedeckung hat er ein grünes Barett. Unter der Jacke trägt er ein weißes Hemd. Die schwarze Hose und die schwarzen Halbschuhe dürfen natürlich auch nicht fehlen.


Die Zunftgarde

 

Im Jahre 1962 kam der damalige Elferrat überein, dass sich auch in unserer Zunft, eine Garde gut machen würde. Der Anstoß hierzu kam vom Prinzenpaar Helmuth und Maria Müller. Für sechs Mädchen wurden die Kleidungen nach dem Modell des Funkenmariechen ausgesucht. Der Zunftschreiner Gipskarle schnitzte die Holzhellebarden.Schon beim "Bunten Abend" am 4.März.1962 im Rössle Saal Führte die Prinzengarde unter der Leitung und Mitwirkung von Elfriede Ehrler einen Gardemarsch vor. Die Neufraner Burgnarrenzunft rückte immer mehr vom karnevalistischen Einschlag ab und verzichtete bereits in den folgenden Jahren auf das Prinzenpaar.

Trotz dieser Änderung wurde auf eine Garde nicht verzichtet und wurde zur Zunftgarde umbenannt. Die Kleidung besteht aus einer weißen Bluse, einer roten ärmellosen Weste mit Burgnarrenkopf bestickt, einem weißen Rock, der mit roter Borde als Abschluss versehen ist. Die roten Stiefel und das Barett machen die Damen komplett. Bei den Umzügen kommt ein roter Umhang hinzu. Nach Elfriede Ehrler übernahm die jüngere Schwester Marliese das Zepter der Garde. Im Laufe der Zeit wurde die Kleidung, mehr  für den Narrentyp angepasst. 1987 übernahm Renate Mauch die Leitung und die Übungsabende der Garde. Unter dieser Führung wurden unsere Mädchen so bekannt, dass diese auch außerhalb der Fasnetstage für Auftritte engagiert wurden. Renate Mauch hörte im Jahr 2002 auf , danach Übernahm Conny Schneider und Birgit Müller die Garde. Als Nachfolgerin Übernahm dann Steffanie Remed die Zunftgarde . Als die damaligen Mädels sich auflösten , wurde die damalige Jugendgarde zur Zunftgarde, unter der Leitung von Daniela Maier und Andrea König. 


Der Burgnarrenbajass

 

Aus einer Wette entstand 1999 der Burgnarrenbajass. Der Bajass ist zur Hälfte rot und zur anderen Hälfte grün. Er trägt einen rot/weißen Filzhut. Die typische weiße Halskrause darf nicht fehlen. Der Bajass ist nur beim heimischen Umzug am Fasnetsmontag zu sehen, wo sie vorne jucken und den Narrensamen betreuen.