Wie ein Narr einst das Gericht beeindruckte
Aus der Chronik der Grafen von Zimmern / Petter aus Neufren als,
Advokat
Petter von Neuferen, ein echter Neufraer Narr, hat schon vor
rund 400 Jahren Aufsehen erregt und seine Richter beeindruckt, wie die Chronik der Grafen von Zimmern (Band 11,
Seiten 1580, 1581) beweist.
Demnach hat sich Petter von Neuferen oft in der Gegend um Rottweil aufgehalten. Im Haus
des Grafen Johannes Werner von Zimmern sei er ein und ausgegangen. Eines Tages jedoch hat
sich Petter die Freundschaft des Grafen verscherzt. Seines losen Mundwerks wegen, zog er sich den Zorn seines Herrn und des bei ihm weilenden Rottweiler Zunftmeisters Georg Will von der Scheer,
zu.
Die Folge: Petter von Neuferen wurde ins benachbarte "Ausland", nach Wilflingen,
abgeschoben. Hier, im Gebiet des Grafen von Zollern wurde ihm als "Schmalhirt" eine Weide zugewiesen, auf der er Schafe hüten musste. Den Lemberg, so lautete die Order, habe er wegen dort
hausender Wölfe zu meiden. Petter von Neuferen aber schrieb das Verbot in den Wind. Kurze Zeit später waren sechs Schafe gerissen und Petter wurde vor Gericht zitiert.
Einen "Fürsprech", wie angeraten, brauchte er nicht. Er sei nicht schuldig, verteidigte sich der Narr selbst, und den Schaden sollen diejenigen begleichen, die den Nutzen gehabt hätten. Die
Wölfe!
Die Richter, über derartige Weisheit mehr als
erstaunt, konnten sich Petters Rechtsauffassung nicht verschließen und sprachen den Neufraer Narren frei.